Der Tod folgt im Comic eigenen Gesetzen. Wirtschaftliche und andere externe Einflüsse sorgen dafür, dass er selten von Dauer ist. Über zehn Jahre sind vergangen, seit Jean Grey in X-MEN: PHOENIX ihr Leben ließ. Eine ungewöhnlich lange Zeit. Vor allem da Jean – dank dem Phoenix – die Angewohnheit hat, aus ihrer Asche wiederaufzuerstehen.
Wie alle frühen Marvel-Heldinnen war auch Jean Grey primär auf die Rolle der Jungfrau in Nöten abonniert. Obwohl mit beachtlichen Fähigkeiten gesegnet, musste sie ständig aus brenzliger Lage gerettet werden. Sekundär bediente sie die romantische Komponente. Alle waren in den Rotschopf verliebt. Doch ihr Herz gehörte dem Mann, der ihr am wenigsten Beachtung schenkte. Dabei fühlte sich Cyclops schlicht nicht würdig, Jean seine Liebe zu gestehen. Richtig offiziell wurde die Liaison anfangs nie. Das änderte sich zaghaft im Zuge der Emanzipationsbewegung. Marvel Girl, wie Greys Deckname lautete, wurde selbstbewusster, arbeitete als Model, und zur Telekinese gesellten sich telepathische Kräfte hinzu.
1976 wurde Jean als Phoenix wiedergeboren. Anmutiger und gewaltiger als je zuvor. Eine Göttin unter Mutanten. Endlich war sie im Marvel-Kosmos angekommen. Auch ihre Liebe zu Cyclops wurde intensiver. Alles schien gut. Bis Jean – von Erzfeind Mastermind korrumpiert – im Rausch absoluter Macht fünf Milliarden Seelen eliminierte. Entsetzt über sich selbst, verübte sie in einem letzten klaren Moment Selbstmord.
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